Warum versuchen wir immer herauszufinden, was unser Gegenüber möchte?
Bei unserer „Arbeit“ mit Pferden und Menschen, fällt uns immer wieder auf, dass die Menschen mit ihrer vollen Aufmerksamkeit bei den Pferden sind. Sie versuchen herauszufinden, was das Pferd gerade möchte oder braucht. Wenn wir eine Aufgabe stellen, geht es meistens nur um die Reaktion der Pferde. Die eigenen Gefühle werden nicht wahrgenommen oder ignoriert.
In einer Pferdeherde hat jedes Pferd seinen Platz und seinen Raum für das eigene SEIN.
Die Gemeinschaft funktioniert, obwohl – oder gerade weil – jeder auf sich und seinen Gemütszustand achtet. Sie funktioniert, weil jeder authentisch agiert – oder nicht agiert – und genau das Sicherheit für die Gruppe bedeutet.
Harmonie, Zuneigung und Freude sind genauso willkommen wie Auseinandersetzungen, kleine Rangeleien oder das Bedürfnis nach Ruhe und Raum.
Wie schön wäre unser Leben, wenn wir uns darauf verlassen könnten, dass unser Gegenüber genau das meint, was er fühlt. Wenn wir sicher wären, dass wir uns auf unsere Gefühle verlassen können? Wenn wir unsere Gefühle jederzeit zum Ausdruck bringen dürfen? Ohne für den anderen mitzudenken, aus Angst ihn zu verletzen oder zu enttäuschen. Wie schön wäre dieses Leben, wenn jeder von Herzen das gibt was er zu geben hat? Wenn das, was wir zu geben haben nicht bewertet wird?
Die gute Nachricht ist: Wir können für uns damit anfangen. Jederzeit!